Streng genommen hat das Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 noch nichts unter dem Punkt "Fahrzeughistorie" zu suchen - immerhin steht es ja noch in aktivem Einsatzdienst. Zum heutigen Zeitpunkt präsentiert sich unser LF jedoch in einem anderen Zustand als bei seiner Auslieferung 1989!


Auf den ersten Blick fallen dabei die neue Lackierung sowie die moderne Beklebung auf. Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen im Frühjahr 2011 erhielt das Löschfahrzeug nämlich sein "neues Gewand". Die Restaurierung war aufgrund erheblicher Korrosionsschäden an Mannschaftskabine und Aufbau notwendig geworden. Ein neuer Farbton kam dabei nicht ungelegen! Durch Sonneneinstrahlung war die alte "tagesleuchtrote" Lackierung (RAL 3024) stark ausgeblichen und nicht mehr besonders "schön anzusehen".

Bei den Arbeiten an dem Wagen wurde jedoch nicht nur auf das "Äußere" geachtet! So wurden Schlauchtragekörbe, ein Wassersauger und der "Power Moon" in den Geräteräumen verlastet. Die vorher mitgeführte dreiteilige Schiebeleiter wurde auf das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug "umgesiedelt", wodurch Platz für einen Dachkasten frei wurde. Dieser wurde von unserem ehemaligen Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 übernommen.

Technische Daten

Funkrufname: Florian Kösching 40/1
Fahrgestell: Mercedes-Benz
Aufbau: Metz
Motorleistung: 220 PS
Sitzplätze: 1/8
Baujahr: 1989
Indienststellung: 1989
Restaurierung: 2011

Beladung

Die aktuelle Beladung dieses Fahrzeuges können Sie auf unserer Homepage unter dem Link "Löschfahrzeug LF 16" betrachten. An dieser Stelle möchten wir aufzeigen, welche Ausrüstung unser "40er" - so sein Spitzname - bis zu seinem "Update" mitführte. Die nachfolgenden Fotos zeigen übrigens den "Beladezustand" im Dezember 2008.

Bis zur Indienststellung unseres HLF´s war das Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 das "Erstangriffsfahrzeug bei allen erdenklichen technischen Hilfeleistungen. Umfangreich war daher auch die Beladung für dieses Aufgabengebiet!

In Geräteraum 1 befand sich schon immer der hydraulische Rettungssatz. Damit Dieser mit dem Gerät aus dem HLF kompatibel ist, wurden die Kupplungen - entsprechend des moderneren Rettungssatzes - erneuert.
Oben rechts lässt sich der Koffer mit der Bedieneinheit für die Hebekissen erkennen. Diese Beladung befindet sich heute nicht mehr hier, sondern wurde in unser Hilfeleistungslöschfahrzeug verlagert. Der Platz wurde jedoch schnell wieder gefüllt - heute befindet sich hier das Zubehör für den "Power-Moon".

Die meisten Änderungen ergaben sich in Geräteraum 3, welcher ebenfalls auf der Fahrerseite liegt. Hier wurde die alte, tragbare Schlauchhaspel durch moderne und handliche Schlauchtragekörbe ersetzt. Ein Feuerlöscher, der Rettungszylinder und die beiden hydraulischen Winden (eher bekannt als "Büffelheber") mussten einem Wassersauger weichen.
Vom Fahrzeug komplett entfernt wurden das Sprungtuch, welches 16 Mann "Haltepersonal" benötigte, sowie der Koffer mit dem Türöffnungswerkzeug. Durch die neuen Tragekörbe wurde der Bestand an C-Rollschläuchen minimiert. Durch den freigewordenen Platz konnte der sogenannte "Power-Moon" ordentlich verlastet werden.

Beim Vergleich mit dem "Ist-Stand" lässt sich feststellen, dass sich auf der Beifahrerseite weniger verändert hat. In Geräteraum 2 wurden "lediglich" das Abschleppseil, die Tauchpumpe und die blaue Kunststoffkiste an einem anderen Platz untergebracht. An deren Stelle traten Kisten, welche mit Rüstholz befüllt sind.

 

 


Im vierten Geräteraum lassen sich die vier Hebekissen erkennen - sie zählen heute zur Beladung des Hilfeleistungslöschfahrzeugs. In der rechten, oberen Ecke sieht man noch die Hitzeschutzanzüge, welche heute in einem Dachkasten verräumt sind.
Im Jahr 2008 befand sich lediglich ein einziges Hohlstrahlrohr im Fahrzeug. Hier konnte der Bestand erweitert werden.

 

Historie

Als Ersatz für einen 26 Jahre alten "Mercedes-Benz - Kurzhauber" erhielt die Köschinger Wehr 1989 ein neues Löschgruppenfahrzeug. Die Wahl fiel dabei wieder auf einen Mercedes - diesmal in "Frontlenker-Bauweise. Den Aufbau fertigte die Firma Metz aus Karlsruhe, während der "Feuerwehr-Ausstatter" Krümpelmann aus Ergolding für die Beladung sorgte.

Abnahme des neuen Fahrzeugs durch die Köschinger Feuerwehr bei der Firma Metz in Karlsruhe. Auf dem Bild zu sehen: Ein Mitarbeiter der Aufbaufirma, Heinrich Meil (oben) und Kommandant Thomas Huber (von links).   Ein Teil der stolzen ''Abholmannschaft'': Herbert Brunner, Heinrich Meil und Michael Fichtner (von links).
Apropos "Beladung": Viele neue Ausrüstungsgegenstände erleichterten den "Floriansjüngern" die Arbeit erheblich. So konnten sich zum Beispiel die Atemschutzgeräteträger bereits während der Anfahrt zum Einsatzort mit Pressluftatmern und Atemschutzmasken ausrüsten. Dies stellte einen enormen Zeitgewinn für die Feuerwehrleute dar!
Mit einem modernen und leistungsstarken Rettungssatz, einer Kettensäge, zwei Scheinwerfern samt Stativ, hydraulischen Winden und einigen anderen Geräten war man vor allem bei technischen Hilfeleistungen voll auf der "Höhe der Zeit".


Die offizielle Übergabe des Neuwagens erfolgte im Januar 1990. Hier erhielt das Löschgruppenfahrzeug auch den kirchlichen Segen durch den damaligen Köschinger Pfarrer Johann Götz. Im Beisein von Gemeinderäten und Feuerwehr- führungskräften des Landkreises stellte die Indienststellung des Fahrzeugs eine der letzten großen Amtshandlungen von Kommandant Thomas Huber dar. Aus Altersgründen musste dieser nämlich seinen Posten im Frühjahr 1990 abgeben.


Trotz umfangreichem Equipment wurde "unser 40er" in den Folgejahren immer wieder umgebaut und an die momentanen Erfordernisse angepasst. So wurde unter anderem ein Rettungszylinder eingebaut, ein ausfahrbarer Lichtmast installiert oder ein sogenannter "Schnellangriffsverteiler" verstaut.
Aufgrund erheblicher Korrosionsschäden wurde das Löschfahrzeug Anfang 2011 von der Firma "Auto Service Krammel" saniert. Hierbei erhielt es auch eine neue Lackierung und die Beklebung in "Köschinger Design".