Jahr für Jahr belegen die Einsatzzahlen bei den Feuerwehren, dass die "klassischen" Brandeinsätze zurückgehen. Die Ausstattung für die einstige "Uraufgabe" ist dennoch recht umfangreich!

 

Schläuche

Schläuche gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Generell unterscheidet man zwischen Saug- und Druckschläuchen sowie säurebeständige Schläuche für den Gefahrguteinsatz.

Wie der Name vermuten lässt, dienen Saugschläuche zur Wasserentnahme aus offenen Gewässern. Da beim Ansaugen ein Unterdruck im Schlauch entsteht, müssen sie formstabil sein.

Druckschläuche werden für die Wasser- förderung verwendet.
In Abhängigkeit ihres Verwendungszwecks werden sie in verschiedenen Durchmessern und Längen vorgehalten. Man unterscheidet hier nach den Größen A, B, C und D - wobei A die größte Einheit darstellt.

Transportiert werden Druckschläuche in aufgerollter Form oder - sauber verstaut - in Tragekörben. Neben dem rechts gezeigten Druckschlauch gibt es zusätzlich noch formstabile "Schnellangriffsleitungen". Diese befinden sich auf einer Schlauchhaspel im Fahrzeug und können im Bedarfsfall rasch abgerollt werden.

Zum Erstellen einer Wasserwand - beispielsweise bei einem Gefahrguteinsatz - kann auf einen "Düsenschlauch" zurückgegriffen werden. Bei komplett ausge- rolltem Zustand und richtiger Lage gibt jede eingebaute Düse einen Wasserstrahl nach oben ab - wobei eine geschlossene "Wand" entsteht.

Eine Besonderheit bei den Schläuchen - obwohl es sich um keinen eigen- ständigen Typ handelt - ist das Schlauchpaket, welches bei uns intern als "Schlauchschnecke" bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um einen 35 Meter langen C-Druckschlauch, an dessen einem Ende ein Hohlstrahlrohr und am anderen Ende ein Absperrschieber angekuppelt sind.


Dieses "Paket" wird vom Atemschutztrupp mit in den Innenangriff genommen. Nach dem Ankuppeln der "Schlauchschnecke" an die erste C-Leitung gibt der Trupp selbstständig und vorsichtig "Wasser marsch". Dadurch öffnen sich die Klettbänder eigenständig. Der Schlauch legt sich nun wie von selbst in eine Art "Schneckenform" und kann bequem in den Brandraum gezogen werden.

 

Strahlrohre

Zur Abgabe des Wassers werden Strahl- rohre an das Ende einer Schlauchleitung gekuppelt. Auch hier unterscheidet man zwischen verschiedenen Größen: B, C und D.

Bei dem rechts gezeigten Exemplar handelt es sich um das "Standartrohr", dass jede Feuerwehr vorhält - auch "DIN-Strahlrohr" genannt. Es kann in insgesamt drei Stellungen gebracht werden: Vollstrahl, Geschlossen und Sprühstrahl. Die Abgabemenge kann durch Abschrauben eines Mundstücks erhöht werden.

Bei den Strahlrohren hat sich in den letzten Jahren ein enormer Wandel vollzogen. So setzt man heute für die Brandbekämpfung - vor allem im Innenangriff - sogenannte "Hohlstrahlrohre" ein.
Mit ihnen lässt sich die Durchflussmenge und das Sprühbild des Löschwassers variabel einstellen. Hierbei kann man unter anderem zwischen Vollstrahl, Sprühstrahl und der sogenannten "Mannschutzbrause" wählen. Unter letztgenannter Einstellung muss man sich eine Wasserwand vorstellen, die dann gewählt wird, wenn es im Innenangriff zu einem "Flash-Over" kommt. Sie schirmt den Trupp regelrecht vor dem Feuer ab.


Für die Erzeugung von Schaummitel stehen eigene Schaumrohre bzw. spezielle Aufsätze bereit. Der Schaum selbst wird jedoch nicht direkt am Rohr erzeugt, sondern in der Fahrzeugpumpe oder an einem speziellen Zumischer, der in die fortlaufende Schlauchleitung "eingebaut" wird.

 

Wärmebildkamera

Bereits seit dem Jahr 2006 ist die Feuerwehr Kösching im Besitz einer Wärmebildkamera. Die erste Kamera wurde dabei von der UG-ÖEL (Unterstützungsgruppe "Örtliche Einsatzleitung") des Landkreises Eichstätt übernommen. Rund zwei Jahre später wurde diese an die Feuerwehr Kipfenberg abgegeben.
Die Sparkasse Ingolstadt stiftete nämlich im Winter 2008 vier Kameras an die Wehren des Landkreises, wobei auch die Köschinger Wehr mit einem neuen Gerät bedacht wurde.


Eine Wärmebildkamera basiert auf der Technik der Thermografie und liefert ein wärme- abhängiges Bild der Umgebung. Auf einem LCD-Display stellt sie die Umgebung als grau-weiß-stufiges Abbild dar. Vereinfacht lässt sich sagen: je heller ein Gegenstand abgebildet wird, desto mehr Wärme gibt dieser ab.

Da Brandrauch das Bild auf dem Kamera- bildschirm nicht beeinflusst, eignet sich die Wärmebildkamera hervorragend zur Suche von Personen, aber auch grundsätzlich zur schnelleren und besseren Orientierung in verrauchten Räumen. Auch das Auffinden von versteckten Glut- und Brandnestern, z.B. in Wand- und Deckenverkleidungen ist mit der Wärmebildkamera möglich.

Als Ergänzung zur Wärmebildkamera haben wir ein "Fernthermometer" beschafft.
Mit diesem ist es möglich, Oberflächen- temperaturen berührungslos zu messen. So kann aus sicherer Entfernung die exakte Temperatur zum Beispiel von Gasflaschen oder Tanks bestimmt werden. Mit dem Thermometer lassen sich auch Gefahren- stellen, wie etwa Brandnester und heisse Oberflächen ausfindig machen.

Die Zielmarkierung erfolgt übrigens über einen Laserstrahl und wird als roter Punkt dargestellt.

 

Mobiler Rauchverschluss

Bei einem Brand richtet nicht nur das "eigentliche" Feuer enormen Schaden an, sondern auch der Rauch!
Damit die Ausbreitung bei einem Zimmer- oder Wohnungsbrand verhindert werden kann, wurden "Mobile Rauchverschlüsse" entwickelt.

Hierbei handelt es sich um ein nicht brennbares Tuch, das an einem verstell- baren Metallrahmen befestigt ist. Dieser Metallrahmen wird in den Türstock des brennenden Zimmers gespannt, wobei das herabhängende Tuch die Türöffnung größen- teils verschließt.

Da Rauch bekanntlich immer nach oben aufsteigt, kann dieser - abgeschirmt durch den mobilen Rauchverschluss - nicht aus dem brennenden Raum entweichen. Ziel dieser Technik ist es die heißen Brandgase aus anderen Räumen oder gar Treppenhäusern heraus zu halten. Die giftigen und auch ätzenden Bestandteile des Qualms werden dadurch für Anwohner und Sachwerte nicht gefährlich.

 

Hochdrucklüfter

Bei einem Hochdrucklüfter handelt es sich im Grunde genommen um einen großen Ventilator, welcher einen strömenden Luftkegel erzeugt. Mit diesem Luftkegel deckt man die sogenannte Eintrittsöffnung ab (meistens die Haustür oder ein Fenster im Erdgeschoss der Brandwohnung). Im Inneren des Hauses entsteht dadurch ein Überdruck, der den Rauch aus dem Gebäude hinaustreibt.

Dieses "Hinaustreiben" ist jedoch nur gewährleistet, wenn eine Abluftöffnung geschaffen wurde, aus welcher der Brandrauch entweichen kann - beispielsweise ein Fenster oder eine Tür.
Durch den frühzeitigen Einsatz dieses Geräts, ist es auch möglich, noch nicht von Rauch beaufschlagte Gebäudeteile von Anfang an rauchfrei zu halten.