Medizinische Notfallausrüstung

Hin und wieder kommt es vor, dass die Feuerwehr noch vor dem Rettungsdienst an der Einsatzstelle eintrifft. Um verletzte Personen zügig versorgen zu können, hält die Köschinger Wehr eine Vielzahl von Geräten für medizinische Notfälle parat. Die Notfallausrüstung dient aber auch dem Eigenschutz! Sollte einem Feuerwehrkameraden etwas zustoßen, kann ihm schnell und effizient geholfen werden.
Da sich in den Reihen unserer Wehr einige Sanitäter mit unterschiedlichen Funktionen befinden, stellt die "fachmännische" Anwendung kein Problem dar!

 

Notfallrucksäcke

Die Freiwillige Feuerwehr Kösching ist zur professionellen Erstversorgung von Verletzten mit zwei Notfallrucksäcken ausgestattet. Diese sind nahezu identisch bestückt und auf den beiden Lösch- fahrzeugen verlastet. Der genormte Inhalt wurde zusätzlich erweitert und optimiert.

So befindet sich unter anderem folgende Notfallausrüstung in den Rucksäcken: Beatmungsbeutel, Absaugpumpe, Blutdruckmessgerät und Stethoskop, Blutzuckermessgerät, Materialien für venöse Zugänge, Infusionen sowie verschiedene Verbandsmaterialien für Wunden und Verbrennungen.
Desweiteren gehören Fingerclip-Pulsoximeter (zur Messung der Sauerstoff- sättigung im Blut) und Material zur Ruhigstellung von Halswirbelverletzungen (Stif-neck) zum Equipment. Auch für die Schienung von Knochenbrüchen ist man gewappnet.

 

Kinder-Notfallrucksack

Der Kindernotfallrucksack kann als "kleiner Bruder" der oben beschriebenen Rucksäcke bezeichnet werden. Er ist aber nicht geringer ausgestattet! Die einzelnen Gerätschaften sind speziell auf unsere kleinen Mitbürger "zugeschnitten". Ein sehr wichtiges Instrument bei der Versorgung von Kindern ist der "Rettungsteddy", welcher oft eine sehr beruhigende Wirkung auf die Kinder hat.

Der Kindernotfallrucksack wurde komplett vom Verein "Sternschnuppe e.V." finanziert und der Köschinger Wehr für Einsätze überlassen. Dieser Verein wurde 1997 mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Versorgung kleiner Patienten zu verbessern. Die Gründung wurde dabei von engagierten Eltern, Ärzten und Personen des öffentlichen Lebens vorangetrieben. Weitere Infos hierzu erhalten Sie durch Klick auf den Banner.

 

AED

Der AED (Automatisierter Externer Defibrillator) ist ein halbautomatisches System, das zur Wiederbelebung von Patienten angewandt werden kann. Der plötzliche Herztod ist meistens die Folge eines Kammerflimmerns, das durch eine schnelle Defibrillation therapiert werden kann. Der AED analysiert den Herzrhythmus und gibt bei Bedarf den Schock frei.
Durch das Betätigen einer Taste bestätigt der Helfer den Schock und ein Stromstoß wird an das Herz abgegeben. Dieser Stromstoß kann, wenn er früh genug abgegeben wird, das flimmernde Herz, in eine gleichmäßige Aktion zurückführen.

Das Gerät ist für Laien entwickelt und kann ohne eine Spezialausbildung bedient werden. Eine sprachgesteuerte Benutzerführung leitet den Anwender Schritt für Schritt zur Wiederbelebung an. Unsere Einsatzkräfte sind dennoch in das Gerät unterwiesen, damit eine eventuelle Unsicherheit bei der Benutzung vermieden wird.

 

Sauerstoff (O2)

Die Sauerstoffgabe bei Erkrankungs- oder Verletzungsbildern von Notfallpatienten ist eine wichtige Maßnahme bei der primären Notfallversorgung.
In der Tragetasche ist eine Zwei-Liter Sauerstoffflasche befestigt und so vor Beschädigungen geschützt. Ein Manometer reduziert den Abgabedruck des Sauerstoffs. Je nach Bedarf kann an einem Drehventil von ein bis 15 Litern O2 pro Minute abgegeben werden. Über eine Sauerstoff- maske wird dem Patient das lebensrettende Gas verabreicht.

 

Stifneck

Das Stifneck (auch HWS-Schiene) wird bei Patienten mit Verdacht auf Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule angebracht. Es schützt die Halswirbelsäule (HWS) vor weiteren Bewegungen während der Rettung und schließt somit, eventuell nachträglich verursachte Verletzungen aus.
Ganz typische Einsätze, bei denen solche Schienen angewendet werden sind Verkehrsunfälle. Bei dem Zusammenprall wirken auf den menschlichen Körper und besonders auf den beweglichen Halsbereich extreme Kräfte, die eine Verletzung im HWS-Bereich hervorrufen können.

 

Spezielle Tragen

Trotz all der vorhandenen medizinischen Notfallausrüstung - das Hauptaugen- merk der Feuerwehr bei allen erdenklichen Unfällen liegt dennoch auf der technischen Rettung. Die Medizinische Rettung wird bis zum Eintreffen des Rettungsdienstpersonals oder zu deren Unterstützung von der Feuerwehr geleistet. Hierfür hält die Köschinger Wehr derzeit vier verschiedene Tragentypen vor:

Schaufeltrage
Mit der Schaufeltrage können Personen achsengerecht aufgenommen werden, um sie auf eine geeignete Trage zu legen.

Spineboard
Das Spineboard ist ein Rettungsbrett aus hartem Kunststoff. Damit können Unfallopfer aus Fahrzeugen gerettet werden. Mit einem speziellen Gurtsystem wird der Verletzte so befestigt, dass keine Bewegungen der Wirbelsäule mehr möglich sind.

Schleifkorbtrage
Sie fungiert aus medizinischer Sicht nur als Ergänzung. Im Bereich der Absturzsicherung ist sie jedoch ein wichtiger Bestandteil.

Krankentrage
Die "Standardtrage" bei fast allen Feuerwehren. Mit ihr können Personen rasch aus einem Gefahrenbereich gebracht werden.