06.07.2021 - Fällt in Kösching das Wort „Feuerwehr“, so denkt man automatisch an ihn: Jürgen Meier. Kein Wunder, ist er doch als Kommandant unablässig für die Stützpunktwehr im Einsatz. Doch auch über die Grenzen des Marktes hinaus, war der Vollblut-Brandschützer über zweieinhalb Jahrzehnte in den verschiedensten Funktionen tätig. Hierfür wurde ihm Anfang Juli eine besondere Würdigung zuteil. …



Helm, Schutzanzug und Dienstuniform: Jürgen Meier verfügte über all diese Gegenstände in doppelter Ausführung. Dies rührte jedoch nicht daher, dass er als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kösching gleich eine zweifache Ausstattung gestellt bekommt, sondern durch sein zusätzliches Engagement in der Kreisbrandinspektion, das 25 Jahre währte.







So ergänzte der Vollblutfeuerwehrmann, der seit 1990 der Köschinger Wehr angehört, ab dem 1. Mai 1996 das Team der Atemschutzausbilder im Landkreis Eichstätt. Dass der damals 22-Jährige diese Aufgabe mit sehr viel Engagement ausfüllte, machte sich daran bemerkbar, dass er bereits ein Jahr später zum stellvertretenden Leiter der kreisweiten Atemschutzübungsanlage und -werkstätte berufen wurde. Nach einer zwischenzeitlichen Station als Fachberater für Strahlenschutz und Gefahrgut zeichnete sich Meier ab dem Frühjahr 2013 als Kreisbrandmeister für dieses Ressort verantwortlich. Erweitert wurde sein Zuständigkeitsbereich kurze Zeit später um das Thema Atemschutz, womit ihm auch die Leitung der in Lenting ansässigen Ausbildungsstätte übertragen wurde.

Nicht nur, dass Jürgen Meier Hunderten Feuerwehrleuten das Atemschutzhandwerk oder jenes der Träger von Chemikalienschutz-Anzügen vermittelte, er prägte auch zahlreiche Innovationen. So trieb er unter anderem die Schulungen zur Handhabung von Wärmebildkameras oder Messgeräten voran, brachte sein Fachwissen bei der Erweiterung der Atemschutzübungsanlage ein und dehnte die Atemschutzlehrgänge um wichtige Bausteine wie etwa die Heißausbildung oder das richtige Schlauchmanagement aus. Darüber hinaus war er auch ein gefragter Ansprechpartner bei den Wehren vor Ort. Sein Einsatzgebiet erstreckte sich dabei von Pförring nach Mörnsheim, von Buxheim bis Titting und von Altmannsein bis Kinding. Unzählige Male stand die „menschgewordene Gefahrstoffdatenbank“ mit seinem Wissen bei Schadensfällen im gesamten Landkreis Eichstätt als geschätzter Ratgeber parat.

Zum 1. Januar 2021 übergab er sein Amt als Kreisbrandmeister an den Köschinger Zugführer Stefan Armbruster. Bedingt durch die Corona-Pandemie dauerte es jedoch noch sechs Monate, bis er offiziell verabschiedet werden konnte. Kreisbrandrat Martin Lackner sowie der stellvertretende Landrat und Ehrenkreisbrandinspektor Bernhard Sammiller dankten dem Ausnahmefeuerwehrmann während einer Feierstunde und im Beisein der gesamten Kreisbrandinspektion für sein langjähriges Engagement. Dabei schlossen sie auch Meiers Familie mit ein, die oftmals auf Mann und Vater verzichten müssen. Neben vielen wertschätzenden Worten wurde Meiers Wirken an diesem Abend mit dem Deutschen und dem Bayerischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber sowie der Ernennung zum Ehrenkreisbrandmeister gewürdigt.

Nach 9.011 Tagen im Dienste der Landkreiswehren zieht „Mister Gefahrgut“ natürlich keinen Schlussstrich unter das Ehrenamt „Feuerwehr“. Schließlich fungiert er zur großen Freude seiner Mannschaft weiterhin als Kommandant der Köschinger Wehr, womit er Helm, Schutzkleidung und Uniform „nur“ noch in einfacher Ausführung vorhält.