17.02.2018 - Um viele junge Menschen für die Feuerwehr zu begeistern, gründete die Köschinger Wehr im Frühjahr 1993 erstmals eine Jugendgruppe. Rund 25 Jahre später versehen die meisten „Jugendfeuerwehrler von damals“ noch immer aktiven Dienst, wofür sie eine besondere Ehrung erhielten. Den Rahmen hierfür bildete die jüngste Generalversammlung, an der man auch das letzte Jahr Revue passieren ließ....
Obwohl die Anzahl der Einsätze im vergangenen Jahr etwas zurückging, war die Feuerwehr Kösching nicht minder gefordert. Dies wurde anhand der Ausführungen von Kommandant Jürgen Meier an der zurückliegenden Generalversammlung mehr als deutlich. So mussten er und seine Aktiven 86 Mal ausrücken. Die Bandbreite reichte dabei von Personenrettungen mit der Drehleiter, mehreren schweren Verkehrsunfällen bis hin zu ungewöhnlich vielen Bränden. Wie der Kommandant anmerkte, konnten 16 Menschen von der Feuerwehr gerettet werden, wohingegen leider für vier Personen jede Hilfe zu spät kam.
In Anbetracht derartiger schwerer Ernstfälle, dem großen Übungsfleiß seiner Mannschaft und den nicht zuletzt 10.327 Dienststunden sparte Jürgen Meier nicht mit Lob für seine Mannschaft. Jedoch fand der Feuerwehrchef auch kritische Worte – etwa über den enormen zeitlichen Aufwand, der bislang für die Beschaffung des künftigen Hilfeleistungslöschfahrzeuges betrieben werden musste: „Die Arbeitsstunden, die für die Erstellung der europaweiten Ausschreibungsunterlagen geleistet wurden, gingen ins Unermessliche“, erzählte Meier. Einen breiten Rahmen nahmen dabei die Prüfungen durch einen Juristen ein. „Was hier den Freiwilligen Feuerwehren und den Kommunen abverlangt wird – darüber kann man nur den Kopf schütteln“, so Meier weiter.
Erstmals in ihrer Funktion als Schriftführerin verlas Theresa Heckl das Protokoll der letztjährigen Generalversammlung. Den anwesenden 91 Mitgliedern konnte der neue Kassier Christian Liebhard einen „gesunden“ Kassenstand mit einem „deutlichen Plus“ vermelden.
Von einem „tollen ersten Jahr“ berichtete der Vorsitzende Christian Wittmann. Dabei dankte er allen, die die neue Vorstandschaft unterstützt und das Vereinsleben aktiv mitgestaltet haben – sei es beim Florianstag, den zahlreichen internen Festivitäten oder dem Feuerwehrausflug. Die Beteiligung am Mantelflickerzug, das Starkbierfest sowie das Christbaumaufstellen hob der Vereinschef besonders hervor. Ebenso wie die Teilnahme an mehreren Jubiläumsfesten in der Umgebung, den Marktmeisterschaften im Volleyball und Schießen sowie dem Fußballturnier der Stammtischler. Den Vorsitzenden freute es, dass sich bei allen Aktionen immer zahlreiche Mitwirkende finden: „Ein eindeutiger Beweis dafür, dass die Chemie innerhalb unserer Wehr stimmt“, so Wittmann. Für das bevorstehende 150-jährige Gründungsfest im Jahr 2021 wurden bereits erste Planungsschritte unternommen. Die Gründung eines Festausschusses steht in den nächsten Tagen bevor.
Jugendwart Michael Remmers blickte auf zahlreiche Aktivitäten seiner „Schützlinge“ zurück. So beteiligten sich die zehn Mädchen und elf Jungen rege an den Übungen und Ausbildungsveranstaltungen. Als herausragende Ereignisse nannte Remmers die Teilnahme am Kreisjugendfeuerwehrtag in Hepbeg, die Abnahme zur Bayerischen Jugendleistungsprüfung sowie das traditionelle Pfingst-Zeltlager.
Mit Blick auf die letztjährigen und aktuellen Einsatzzahlen sprach Bürgermeisterin Andrea Ernhofer einen großen Wunsch für ihre Wehrleute aus: „Ich hoffe, ihr müsst nicht allzu oft ausrücken.“ Die Rathauschefin zeigte sich beeindruckt vom Leistungsspektrum ihrer Feuerwehr und unterstrich, dass die getätigten Investitionen gut angelegt sind. Sie nannte in diesem Zusammenhang nicht nur die anstehende Ersatzbeschaffung für das knapp 30 Jahre alte Löschfahrzeug, sondern auch ein Notstromaggregat, dass vor kurzem in Dienst gestellt werden konnte. „Mit dessen Beschaffung konnten wir einen wichtigen Beitrag zum Bevölkerungsschutz in der Marktgmeinde leisten“, so Ernhofer.
Wertschätzende Worte kamen an diesem Abend auch von Kreisbrandinspektor Franz Waltl: „Bei der Feuerwehr Kösching herrscht eine große Professionalität“. Hierbei hob Waltl vor allem den Kommandanten und Kreisbrandmeister Jürgen Meier hervor, der sich auf dem Sektor „Gefahrgut“ große Verdienste erworben hat.
Zum Ende der Generalversammlung hin konnten zahlreiche Mitglieder geehrt werden. Für zehnjährige aktive Dienstzeit wurden Michael Götz, Peter Hoffmann, Matthias Klier, Matthias Kürzinger, Michael Niebler, Philipp Preußner, Christoph Schmailzl und Simon Schumann ausgezeichnet. Mit Christian Bast, Paul Fuchs, Thomas Lechermann und Stephan Reck konnten Köschings erste Jugendfeuerwehrleute für 25-jährige Dienstzeit geehrt werden. 1993 gehörten sie zu jenen, die den Grundstein für eine erfolgreiche Jugendarbeit bei der Stützpunktwehr gelegt hatten. Ebenso seit 25 Jahren aktiv sind Markus Liepold, Walter Sandmair und Lothar Schmidl. Aus den Händen von Kreisbrandinspektor Franz Waltl erhielten alle das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Wolfgang Danner, Helmut Klotz und Wolfgang Schöberl erfuhren eine Ehrung für 35-jähriges Wirken innerhalb der aktiven Wehr. Auf vier Jahrzehnte Feuerwehrdienst bringt es Michael Fichtner, der im Herbst dieses Jahres mit dem goldenen Feuerwehr-Ehrenkreuz bedacht wird.
Für 25-jährige Vereinszugehörigkeit wurden Christian Götz, Erich Haag, Matthias Peterseil, Maximilian Schöner, Siegfried Schöner und Thomas Stark ausgezeichnet. Allesamt waren einst aktive Wehrmänner – ebenso wie Max Ampferl, der dem Verein seit 40 Jahren angehört. Seit fünf Jahrzehnten gehören Anton Bauer, Anton Huber und Johann Stichar der Freiwilligen Feuerwehr Kösching an.
Bedingt durch den Übertritt von der Jugendfeuerwehr in die „Einsatzmannschaft“ konnten Giulia Toscani, Jakob Danner, Jonas Metzler und Jakob Schätz zu Feuerwehrfrauen bzw. –männern befördert werden. Dem neuen Gruppenführer Wolfgang Heimerer wurde die Ernennung zum Löschmeister zuteil.
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