19.10.2019 - Es war ein brennendes Anliegen, dass die Feuerwehr Hepberg Mitte Oktober nach Kösching trieb. So baten die Floriansjünger ihre Kollegen aus der Marktgemeinde um die Übernahme der Patenschaft für ihr 150-jähriges Gründungsfest. Ehe die Verantwortlichen der Stützpunktwehr jedoch ihre Zusage machten, hatten die baldigen Geburts- tagskinder einige knifflige Aufgaben zu erfüllen. ...
„Im Juni 2020 hom ma unser Fest – im Stoabruch vo Hepberg laden wir ein unsere Gäst.“, mit diesen Worten machte Festleiter Michael Wittmann auf das 150-jährige Gründungsfest der Hepberger Floriansjünger aufmerksam. Mit ihm waren rund 60 weitere Floriansjünger und die Festdamen nach Kösching gekommen. Bewegt hierzu hatte sie ein großer Wunsch, wie Hepbergs Vorsitzender Anton Beer kundgab: „Die Köschinger Feuerwehr, des san guade Leid – drum kemma wir und bitten um deren Paten heid.“ Um die Entscheidung des Patenvereins in Spé zu erleichtern, hatten die „Stoaßbeisser“, so der Neckname der Hepberger, ein großes Fass mit Gerstensaft und eine üppige Brotzeit im Gepäck.
Diese beiden Argumente und die Tatsache, dass das offizielle Bittgesuch in kniender Form vorgetragen wurde, stieß bei den über 100 Köschinger Wehrleuten bereits auf viel Wohlwollen. Jedoch ließen sich die „Mantelflicker“, wie die Köschinger genannt werden, zu keiner schnellen Zusage bewegen. So musste sich die Hepberger Wehrführung – bestehend aus den Vorsitzenden Anton Beer und Ralf Bayerlein sowie den Kommandanten René Karmann und Bernhard Wittmann – erst bei einem nicht alltäglichen „Einsatz“ bewähren: Beim Kuppeln einer Saugleitung, einem „Löschangriff“ mit Tennisbällen und dem Entwirren mehrerer Schläuche hatten sich die Führungskräfte mit Hilfe zweier Festdamen wacker geschlagen. Selbst das erschwerte Anziehen der Schutzkleidung unter Nullsicht wurde tapfer gemeistert.
Beeindruckt von so viel Einsatz und Durchhaltevermögen, fiel der Köschinger Wehrführung die Entscheidung letztendlich sehr leicht: „Ja, wir übernehma gern die Patenschaft – und seids euch sicher: mit uns hobds eich ned verkafft.“, gab Köschings Vorsitzender Christian Wittmann am Ende bekannt. Zusammen mit Vize-Vorstand Stefan Lechermann und den Kommandanten Jürgen Meier und Markus Würzburger besiegelte der Vereinschef diese besondere Verbindung per Handschlag mit den frischgebackenen „Patenkindern“. Erleichtert über diesen positiven Ausgang zeigte sich Hepbergs Vizebürgermeister Peter Hirsch, der sich bei der „Mantelflicker-Feiawehr“ mit dem Stoabeißer-Krug der Gemeinde bedankte.
Dass die anschließende Übergabe von Urkunden und Geschenken kurzzeitig in den Hintergrund trat, dafür sorgten die Hepberger Festdamen mit einem grandiosen Auftritt, der die Gäste nicht mehr auf den Plätzen hielt. Über viele Stunden hielt sich diese Stimmung, was auch ein großer Verdienst der Jurablaskapelle Hepberg mit ihrem abwechslungsreichen Programm war. Als krönender Abschluss galt die Enthüllung eines Banners durch die Köschinger Wehrleute: „Auf guade Kameradschaft – euer Patenverein“, stand darauf in großen Buchstaben geschrieben. Somit kann die Hepberger Wehr nun gut in ihr Jubiläumsjahr und das große Festwochenende vom 19. bis 21. Juni 2020 starten.
Bildergalerie: