Christbaumaufstellen in aller Stille

28.11.2020 - Feuerwehr und Christbäume – für gewöhnlich stellt dies eine recht brenzlige Konstellation dar. Anders bei der Köschinger Wehr, die ein entspanntes Verhältnis zu diesem Thema hat. Denn seit knapp drei Jahrzehnten stellen die Floriansjünger eine festlich geschmückte XXL-Version auf. Selbst in Zeiten der Corona-Pandemie hält man an diesem Brauch fest – wenn auch in abgespeckter Form. …



Auf den ersten Blick verlief das erste Adventswochenende bei der Feuerwehr Kösching genau so wie in den Vorjahren. So waren fleißige Hände Ende November damit beschäftigt, einen zuvor gefällten und vor dem Gerätehaus platzierten Christbaum mit viel Liebe zu schmücken. Bei näherer Betrachtung fielen jedoch einige Feinheiten auf, die komplett anders waren als sonst: Nicht nur, dass die Anzahl der Helfer aufgrund der Corona-Pandemie verringert werden musste und diese Masken trugen, auch der leer gefegte Vorplatz wirkte eher befremdlich.

Lieb gewonnene Tradition: Bereits seit den 1990er-Jahren stellen Köschings Feuerwehrler alljährlich einen Christbaum auf. Platzierte man anfangs nur eine Lichterkette, wurde das Schmuck-Repertoire in den folgenden Jahrzehnten um Päckchen und glänzende Kugeln erweitert.

Seit dem Jahr 2013 lädt die Stützpunktwehr auch die Bevölkerung zum Christbaumaufstellen ein. Nur allzu gerne hätten sich die Floriansjünger auch heuer mit den Köschingerinnen und Köschingern sowie den Einsatzkräften der benachbarten Hilfsorganisationen getroffen. Leider machte die Corona-Pandemie diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.

Vorweihnachtliche Stimmung verbreitet der Köschinger Feuerwehr-Christbaum. Zu bestaunen ist das schöne Exemplar seit dem ersten Adventswochenende auf dem Vorplatz des Gerätehauses an der Lindenstraße.


In einem Jahr, in dem zahlreiche Christkindlmärkte und Weihnachtsfeiern ins Wasser fielen, musste auch das allseits beliebte Christbaumaufstellen der Köschinger Wehr abgesagt werden. Doch auch ohne Gäste, Nikolaus und Herbies Feuerwehrpunsch – auf eines wollten die ehrenamtlichen Brand- und Katastrophenschützer nicht verzichten: den Christbaum, den heuer die Familie Rung aus Kösching dankenswerterweise stiftete.
Mit Lichtern, Päckchen und Kugeln versehen, zaubert die schöngewachsene Tanne nun einen kleinen Augenblick der Besinnlichkeit in den Alltag.

„Auch wenn wir heuer auf viele Begegnungen verzichten mussten, so hoffen wir, dass unser Christbaum die Leute umso mehr auf den bevorstehenden Heiligabend einstimmt.“, zeigt sich Feuerwehrvorsitzender Christian Wittmann optimistisch. Dass dies durchaus gelingt, lässt sich immer wieder beobachten, wenn sich Spaziergänger einen kurzen Moment zum Bestaunen oder zum Fotografieren der stattlichen Tanne nahmen. Bei Köschings Feuerwehrleuten wächst damit die Vorfreude darauf, dass neben dem Christbaum bald wieder das Aufeinandertreffen mit der Bevölkerung im Mittelpunkt steht – so wie früher.

Herzlichen Dank
an die Familie Rung aus Kösching, die den diesjährigen Christbaum zur Verfügung stellte und damit zur Einstimmung auf Weihnachten beiträgt!