02.03.2013 - Was vor zwei Jahren als "Einmalveranstaltung" im Rahmen des 140jährigen Gründungsfest geplant war, hat sich heute bereits zu einer festen Größe im Vereinsleben der Köschinger Feuerwehr etabliert: Das Starkbierfest. Über 350 Gäste waren Anfang März gekommen, um mit den Feuerwehrlern zu feiern. Eine geniale Fastenpredigt, der "obligatorische" Gstanzlsänger sowie ein eigens einstudiertes Theaterstück sorgten dabei für viel Stimmung und so manchen Lacher unter den Feiernden. Auch musikalisch blieben mit der "Hepberger Saustoimusi" keine Wünsche offen.



Da staunten Köschings Feuerwehrleute nicht schlecht: Schon kurze Zeit nach dem offiziellen Einlass war die große Fahrzeughalle im Gerätehaus sehr gut gefüllt. Das Organisationsteam um Stefan Lechermann und Christian Liebhard verwunderte dieser Andrang eher weniger: "Die Nachfrage nach unserem Starkbierfest war enorm" erzählten Lechermann und Liebhard. "Wir hätten locker das Doppelte an Eintrittskarten verkaufen können" so die Beiden weiter.

Vorsitzender Raimund Wittmann hieß zu Beginn die rund 350 Gäste willkommen und freute sich, dass neben vielen Mitgliedern, Freunden und Gönnern der Wehr auch die Bürgermeister Maximilian Schöner, Werner Krammel und Helene Bast gekommen waren - ebenso Pfarrer Wojciech Wysocki, Kaplan Paul Gebendorfer, der evangelische Pfarrer Christoph Schürmann sowie der komplette Marktgemeinderat.
Ein großes Dankeschön richtete Wittmann an das Organisationsteam, das viele Stunden für die Vorbereitung dieses Festes investiert hatte.


Nach der offiziellen Eröffnung durch den Vereinschef marschierte die "Hepberger Saustoimusi" ein. Die jungen Musiker sorgten bis Mitternacht pausenlos für Stimmung und begeisterten mit ihrem abwechslungsreichen Programm das Publikum.

Gemeindeoberhäupter und Feuerwehrführung derbleckt

"Lass guad sei Bruder Barnabas - aufs Starkbierfest von der Keschinger Feiawehr geh i scho hi" mit diesen Worten startete Karin Hafner ihre diesjährige Fastenpredigt. Als "Schwester Barna-Babsi" derbleckte sie in gewohnter Weise die drei Bürgermeister, so manchen Gemeinderat aber auch die Pfarrer und den Kaplan. Mit "Kreiselverschönerung" und "Köschinger Hallenbad" wartete die "Klosterschwester" unter anderem auch mit zwei lokalen Themen auf.

Natürlich hatte die Fastenpredigerin auch einige Sätze über die Feuerwehr parat - wie etwa über eine rasante Einsatzfahrt oder darüber, dass sich die "Keschinger Feiawehrler" bei einem nächtlichen Alarm nicht großartig umziehen, sondern im "Negligé" zum Gerätehaus eilen.
Nicht vergessen wurde auch die Führung innerhalb der Köschinger Wehr! So fanden das "Kommandanten-Dreamteam" und die "zwei Witti´s an der Vereinsspitze" ihre Erwähnung in der Predigt, die tobenden Applaus erhielt.

"Der Bierkrawall von Gaisbach"

Neben den köstlichen Brotzeiten und dem berühmten "Feuerwehr-Spießbraten" wurde den Feiernden ein weiteres "Schmankerl" an diesem Abend geboten: Ganz im Stil des "Königlich bayerischen Amtsgerichts" führten einige Feuerwehrler das Stück "Der Bierkrawall" auf.

Die Handlung ist schnell erzählt: Nach einer Bierpreiserhöhung im Jahre 1911 verteuerte sich der Liter Gerstensaft von 20 auf "gesalzene" 22 Pfennige. Dies löste einen Skandal im Städtchen "Gaisbach" aus, worauf plötzlich mehrere Gasthäuser brannten. Dabei wurden die tapferen Feuerwehrmänner aus dem Bauerndorf "Dürling" verdächtigt, sie hätten die Brände gelegt, um das begehrte "Löschbier" zu ergattern. Unter dem Vorsitz des Richters, musste sich nun der Vize-Kommandant der Dorffeuerwehr verantworten. Wie beim "Original" - königlich-bayerischen Amtsgericht auch, durften natürlich ein Gendarmerie-Kommandant, der Herr Ökonomierat und der Gerichtsdiener während der Verhandlung nicht fehlen.

Am Ende der Aufführung gab es jedoch ein "Happy End" Mit den Worten "Aus Mangel an Beweisen sind die Angeklagten freizusprechen" konnte die Verhandlung geschlossen werden.


Gegen Ende des Abends sorgte dann noch der Gstanzlsänger Riegler Hias für Heiterkeit! Zu vielen Personen aus dem Publikum fand er in Windeseile einige Verse.
Erst gegen Mitternacht leerte sich die große Fahrzeughalle allmählich. Ein rundum gelungenes Fest fand sein Ende… bis es in zwei Jahren wieder heißt "Lass guad sei Bruder Barnabas - aufs Starkbierfest von der Keschinger Feiawehr geh i scho hi".

 

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